Nachdem die Frühjahrsprüfungen in diesem Jahr durch Corona durch die Bank weg ausgefallen sind und niemand wusste, wann und wie Bau- und Junghundprüfung stattfinden kann, war bei mir und sicherlich auch bei allen anderen betroffenen Hundeführern die Enttäuschung groß. Auch Schliefenanlagen und Saugatter waren geschlossen und Übungsgruppen konnten nicht weitermachen.
Sehr groß war die Freude, als es dann Anfang Juni hieß, wir können wieder in der Gruppe trainieren und auch die Schliefenanlage ist wieder geöffnet. Neue Prüfungstermine wurden ausgeschrieben und einige Telefonate und E-Mails später war auch sicher, dass die Anmeldungen aus dem Frühjahr für die neu ausgeschriebenen Prüfungen übernommen worden sind.
So trafen sich am Morgen des 05.09.2020 fünf hochmotivierte Hundeführer, um den aus drei Richtern und einem Richteranwärter bestehenden Richterteam ihre gut eingearbeiteten Hunde zu präsentieren und ihre Junghundprüfung abzulegen. Für zwei Teams ging es zunächst zur Schliefenanlage nach Sierhagen/Altenkrempe um die Baueignung festzustellen.Leider konnte dort ein Hund die Richter nicht überzeugen und musste ausscheiden.
Die anderen Gespanne hatten zuvor schon die Bauprüfung bestanden und konnten sich direkt am Treffpunkt in Riepsdorf einfinden. Die Fahrt dorthin ließ Schlimmes befürchten, da es ununterbrochen regnete. Nachdem die Ahnentafeln abgegeben und die Chipnummern und Impfausweise der Hunde überprüft worden sind, ging es ins Revier von Peter Schmütz. Das Gelände und der Hasenbesatz hier ließen hier keine Wünsche offen.
Ich war als erstes dran mit Action vom Maistrand Ostsee (genannt Anton). Bei jetzt trockenen Wetter konnte er seine Schussfestigkeit unter Beweis stellen und zeigte eine weite Quersuche. Anerkennende Worte der Richter und auch der anderen Hundeführer ließen meine Nervosität ein wenig schwinden. Nachdem alle Hunde ihre Schussfestigkeit und Quersuche gezeigt haben ging es weiter mit der Hasenspur. Es wurde eine Treiberwehr aus Hund plus Hundeführer und Richter abwechselnd gebildet und das erste Feld wurde abgelaufen. Nach fünfzig Meter stand schon ein Hase auf und der erste Hund konnte seinen Spurwillen unter Beweis stellen. Keine fünfzig Meter weiter suchte der zweite Hase sein Heil in der Flucht und der nächste Hund war fertig.
Action war auf dem nächsten Feld dran. Ein Hase flüchtete und ich konnte meinen Hund, ohne dass er diesen eräugen konnte an die Sasse heranführen. Nach ein paar Metern an der Ablaufleine habe ich ihn dann auf die Suche geschickt und die Post ging ab. Nach sechzig Metern ist mir dann kurz das Herz in die Hose gerutscht, als Action plötzlich einen Bogen lief und wieder in meine Richtung unterwegs war. Er korrigierte sich dann aber selbstständig und arbeitete die Spur sicher aus. Gott sei Dank hatte Peter ein Fernglas dabei und konnte alles kommentieren. Als dann der Hase plötzlich in der Ferne wieder auftauchte und direkt an der Treiberwehr vorbei in ein Maisfeld flüchtete und Action kurz darauf die selbe Spur verfolgte, bekam ich das Grinsen nicht mehr aus meinem Gesicht.
Das mittlerweile sonnige Wetter, wurde nur einmal durch einen Regenschauer unterbrochen, den wir zum Anlass nahmen, im Vereinsheim vom FC Riepsdorf ein schmackhaftes Mittagessen einzunehmen. Im Anschluss daran ging es nochmals ins Revier, da drei Hunde noch einen Sichtlaut bestätigen mussten. Gegen sechzehn Uhr fanden wir uns dann zum Kaffee und Preisverleihung wieder im Vereinsheim ein. Vier von fünf Hunden konnten die Prüfung bestehen. Ich denke das ist ein gutes Ergebnis. Ein Dankeschön geht an die Richter, die sehr darauf bedacht waren, jedem Hund und auch jedem Hundeführer genug Chancen zu geben, um ein gutes Ergebnis zu erzielen und natürlich an den Revierführer, der alles gegeben hat um die Treiben so zu leiten, dass alle Teams an mehrere Hasen kommen konnten.
Weidmannsheil
Jens-Peter Bremer